18. – 28. Januar Texas

Wir fahren wieder weiter, jetzt sind wir in Texas. An den Guadelupe Mountains NP vorbei, genau vorbei, weil ich es einfach leid bin die NP im Auto abzufahren, weil Hunde auf allen Trails verboten sind.

Die Ranger meinen zwar: kein Problem, bei diesen Temperaturen kann man doch den Hund im Auto lassen, aber ich hab einfach keine Lust anschließend nochmal öde Parkplatzrunden zu drehen. Wir fahren auf der #84, der #90 bis Fort Davis. Die Landschaft ist schön, aber man kann nirgends halten, entlang der ganzen Strecke sind Zäune. Im Davis Mtn SP übernachten wir. Das Fort Davis war leider geschlossen, deshalb fahren wir zum

Mcdonald Observatory.

Wir haben Glück, grad beginnt eine Führung zu den Teleskopen, dem Harlan-J-Smith, hier darf man das Teleskop rauf und runter fahren, die Kuppel hin- und herdrehen. Es ist kalt hier oben weil das Teleskop schon auf die Temperatur in der Nacht runtergekühlt wird. Dann wird uns noch das Hobby-Eberly Teleskop erklärt. Da haben auch einige deutsche Institute daran gearbeitet. (weiteres: siehe Wikipedia) Am Abend haben wir uns noch für die Star-Party angemeldet. Aber das ist keine Party mit Cocktails und Häppchen, nein, uns wird der Sternenhimmel erklärt. Es ist unglaublich wie viele Sterne man hier mit bloßem Auge sieht. Bei uns zu Hause kann man z.B. den Orion ganz einfach erkennen, hier findet man ihn zuerst nicht weil so viele Sterne da sind. Arme, verfrorene Studenten zeigen uns mit den „kleinen“ Teleskopen den Uranus, den Andromeda Nebel oder einfach den Mond.
Weiterfahrt, über Alpine, Marathon, einsame Landstraßen, kaum ein Auto kommt uns entgegen. Zum Big Bend NP fahren wir nicht aus den schon allbekannten Gründen. In Langtry schauen wir ins Roy Bean Museum. Er war „The law west of the Pecos“ Sein Gerichtshof war der Saloon, „The Jersey Lilly“. Es gibt viele Geschichten um ihn. Leider hab ich nicht bedacht dass dieser Ort nur aus dem Museum und einem Postoffice besteht. Wir wollten dort übernachten und essen gehen. Als ich nachfrage wird mir erklärt dass Langtry nur 14 Einwohner hat, der nächste Ort mit Restaurant ist 35mi weiter. Kurz vorm Verhungern halten wir bei einer Picknic area, wir haben eine tolle Aussicht auf die Schlucht vom Rio Pecos und die Brücke, wir bleiben.
In der Nacht ist es windig geworden, was hier oben bei unserem Aussichtspunkt besonders heftig ist. Und als wir aufstehen ist Nebel, man kann nicht mal mehr die Brücke sehen. Im Laufe der Fahrt bessert sich das Wetter und als wir abends in San Antonio ankommen ist es wieder warm und freundlich. Wir haben Glück und bekommen für 2 Stunden einen Parkplatz in der Innenstadt. Wir laufen den Riverwalk, direkt am Fluß entlang, an Lokalen die ihre Tische draußen haben, es wirkt so gar nicht amerikanisch auf uns.

Unser Hund hilft uns mal wieder beim Sparen. Ich wär gerne mit dem Boot gefahren, aber „no Pet“, also nicht. Und zum Essen dürfen wir sie auch nicht mitnehmen.
Dann ist zur Abwechslung mal Kultur angesagt. Wir fahren zu den Missionen die von spanischen Fanziskanermönchen Mitte des 17. Jahrhunderts gegründet wurde. Es gab fünf Missionen am San Antonio River

die alle autark waren. Umgeben von einer Mauer, an die Wohnungen gebaut waren, ein großer Innenhof mit Werkstätten, eine Kirche und der Konvent. Mit einem Fahrrad kann man zu diesen Missionen entlang des San Antonio River fahren. Da wir mit dem Auto fahren, beschränken wir uns auf die Mission San Capistrano, Mission San José und Mission Concepción.
Wenn man einen Hund dabei hat, kommt man immer wieder mit Amerikanern ins Gespräch. Uns wird dringend empfohlen ins Hill Country nach Fredericksburg

zu fahren. Hier soll es den besten Wein von ganz Texas geben und überhaupt sehr schön sein. Die Gegend wurde von Deutschen besiedelt. Es gibt auch noch Luckenbach, New Braunfels und viele andere deutsche Ortsnamen. Fredricksburg ist wirklich eine hübsche Stadt, die Geschäfte entlang der Main Street sind auf den Tourismus ausgerichtet, aber nicht mit Andenkenkitsch sondern schönem Kunsthandwerk. Es gibt deutsche Lokale: der Lindenbaum oder der Ausländer, die deutsches Essen anbieten z.B. Wiener Schnitzel mit Kartoffelbrei und Sauerkraut. Wir entscheiden uns dann doch für den Bratwurstteller mit Kartoffelbrei, Sauerkraut und Blaukraut. Und ein einheimisches Bier. (Der Wein war zu teuer!) Was soll ich sagen, es war sehr reichlich und wirklich sehr gut.
Am nächsten Morgen erst mal in die deutsche Bäckerei. Dann, ganz in der Nähe besichtigen wir im LB Johnson NHP

die Ranch und das Haus von Präsident Johnson, das Texas White House.
Bis Brazos Bend SP weiter.

Es ist wunderbares Wetter, aber immer noch braunes Gras und keine Blätter an den Bäumen. Ich unterhalte mich mit einer jungen Frau, die unbedingt einen Blick in unser Womo werfen will. Sie erzählt mich dass es letzte Woche noch 17° (Fahrenheit) hatte.
Wir laufen um den See. Yes!!! Ich hab einen Alligator gesehen! Und Geier! Wenn ich an unseren Spanien Urlaub denke wo wir bei jedem einzelnen Geier ausgeflippt sind, hier heißt es: schau mal da sitzen welche (so 40-50) im Baum. Es geht weiter nach Houston. Vorher gehen wir nochmal im Park den Weg zum 40 acre Lake. Liegt es daran dass wir jetzt wissen worauf wir achten müssen? Jedenfalls sehen wir viele Alligatoren. OK, von den 300 erwachsenen Tieren die es im Park gibt, haben wir 15 gesehen. Ist doch schon was! Aber als wir zurückgehen und dabei immer fleißig die Wasserfläche beobachten, wären wir fast über einen Alligator gestolpert. Na ja, so 2m waren es schon noch bis ich ihn gesehen habe. Der lag einfach neben dem Weg in der Sonne. Zum Glück hat unser Wachhund auch woanders hingeschaut.

Dann weiter nach Houston. Kurz vorm Space Center stellen wir uns mal wieder auf einen Walmart. (Da weiß man was man hat)
Heute Nacht war ein Gewitter! Es hat geblitzt, es hat gekracht und es hat in Strömen gegossen. Gegen Morgen hat es dann endlich aufgehört. Wir fahren zum Space Center.

Da es mich seit ein paar Tagen mit einem Infekt erwischt hat, leg ich einen Ruhetag auf dem Parkplatz ein, Ludwig schaut sich alles an. Bei Fragen muss man sich an ihn wenden.
Wir fahren weiter,

den ersten ÜN Platz den ich ausgesucht habe gibt´s nicht mehr, der zweite ist eine rest area, würde im Notfall gehen, aber wir haben ja noch eine Chance! Wir übernachten im Stowell County Park, bei Winnie.

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