4. – 9. Juli Keno, Tombstone, Eagle Plains, Dawson City

Wir wollen weiterfahren, aber zuvor bekommt unser Auto noch neue Reifen. Also erst mal kreuz und quer durch die Stadt, Preisvergleiche, dann Reifen montieren, es wird Nachmittag bis wir loskommen.

Wir verlassen den Alaska Hwy und fahren jetzt den Klondike Hwy, laufen die angeblich längste Treppe Kanadas bis zu der für die Schaufelraddampfer schwersten Stelle am Yukon zwischen Whitehorse und Dawson City, die Five Finger Rapids. Kein Problem es ist ja noch lange hell.

Als Test für den Dempster Hwy beschließen wir spontan vorher noch den Silver Trail bis nach Keno zu fahren. Bis Mayo ist die Straße geteert, danach nur noch Schotterpiste, aber auch gut zu fahren. Bei dem Keno Signpost hat man eine gigantische Aussicht, wir bleiben über Nacht stehen, weil ich endlich sehen möchte wann es denn dunkel wird. Gegen ein Uhr bin ich ins Bett, es ist immer noch hell.

Wir fahren weiter, den Dempster Hwy muss man in Canada fahren, also tun wir das. Was haben wir gelesen, „die letzte große Wildnisstraße“, „auf keiner anderen Strecke ist die Einsamkeit noch so spürbar“  man muß zwei Ersatzreifen mitnehmen, Ersatzkeilriemen, Wasser, Proviant. Letzteres ist wirklich sinnvoll, weil man auf den 732 km (einfach) nicht einkaufen kann.

Wir fahren am ersten Tag bis zum Tombstone Park. Die Straße ist problemlos zu fahren, die Strecke ist schön. Im Campground erwischen wir mal wieder einen der letzten Plätze, kurz nach unserer Ankunft startet eine geführte Wanderung, klar machen wir mit.

Es ist wunderschönes Wetter als wir weiterfahren, die Straße ist immer noch ganz gut zu fahren, es sind viele Fahrzeuge unterwegs. Als es zum Eagle Plains hochgeht, riechen wir das Feuer, dann sehen wir Waldbrände. Uns wird etwas mulmig, aber

andere Autos fahren weiter. Der Qualm wird immer dichter, das Feuer ist jetzt neben der Straße zu sehen, aber dann sind wir durch. Als letztes Auto, die Strecke wird hinter uns geschlossen.

Gerne fahren wir noch die 100 km bis Eagle Plains, möglichst weit vom Feuer weg.

Am nächsten Morgen riecht man den Qualm, über uns hängt eine Dunstglocke, die Sonne ist kaum zu sehen. Wird schon wieder, denken wir und fahren weiter, bis zum Polarkreis. (406 km, ist mit einer Infotafel gekennzeichnet). Wir fahren nochmal 50 km weiter, es soll lt. Reiseführer besonders schön sein. Aber man kann immer noch nicht bis zur nächsten Bergkette sehen. Bis zum Abend warten wir und brechen dann ab.

Einer der Gründe ist natürlich der Waldbrand. Wir wissen ja nicht ob und wann wir zurückkönnen. Aber auch die Strecke finde ich nicht so toll wie sie beschrieben wird und wir sehen gar keine Tiere. Und dann hab ich vorher wieder nicht kapiert dass es entlang der ganzen Strecke zwar Parkplätze gibt, aber gar keine Möglichkeit mit dem Hund zu gehen. Es gibt halt nur die eine Straße. Und auf  der kann man nicht laufen, es kommen zu viele Autos die eine Staubfahne hinter sich herziehen.

Wir übernachten noch mal in Eagle Plains, die Straße runter ist wieder gesperrt. Am nächsten Morgen ist die Strasse offen der Wind hat gedreht, der Smog begleitet uns bis zum Tombstone Park. Mit einem total verdreckten Auto erreichen wir Dawson City, setzen nur noch mit der Fähre zum Campground über, dann ist gut.

Fazit Dempster Hwy: Ich finde die Strecke landschaftlich nicht so doll, (außer ganz am Anfang im Tombstone Park) vielleicht wäre sie schöner geworden. (die restlichen 300 km) Aber sich insgesamt 1400 km durchschütteln lassen um am nördlichsten mit dem Auto erreichbaren Punkt Kanadas zu sein, ist nichts für mich.

 

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